Münchner Stadtderby: So werden die Fußballspiele der beiden erfolgreichsten Münchener Vereine, dem FC Bayern und dem TSV 1860 (die Löwen), genannt.

Das erste Derby 1902 wurde vom FCB gewonnen. Zu Beginn der 1930-er Jahre waren zunächst beide Vereine erfolgreich. Der TSV 1860 erreichte 1931 das Finale der Deutschen Meisterschaft und verlor. Im Jahr danach gewannen die Bayern den Titel.

Zu Zeiten des Nationalsozialismus mussten Mitglieder mit jüdischen Wurzeln die Clubs verlassen. Die neu formierte Gauliga Bayern machte den TSV 1860 zum erfolgversprechenderen Verein, der 1942 den Tschammerpokal gewann. 1943 gelang der Einzug in das Viertelfinale der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft.

In den Jahren 1963–1970 kam es in der neugegründeten Bundesliga vermehrt zu Unstimmigkeiten zwischen beiden Vereinen. Der TSV 1860 erhielt eine Lizenz, der FCB verblieb aber in der von der amerikanischen Besatzung gegründeten Oberliga Süd. Die Löwen gewannen den DFB-Pokal und erreichten in der Folgesaison noch das Finale des Europapokals der Pokalsieger, verloren dann aber. Sie errangen die Meisterschaft und die Bayern den DFB-Pokal. Das erste Bundesligaderby fand schon am ersten Spieltag jener Saison statt und konnte vom TSV 1860 für sich entschieden werden. Im Jahr danach landete er aber auf Platz 2. Die Bayern konnten den DFB-Pokal verteidigen. Dazu holten sie neben dem Europapokal der Pokalsieger auch den ersten Weltmeistertitel. Zwei Jahre später gelang dem FCB sein erstes Double aus DFB-Pokal und Europameisterschaft. Die Löwen stiegen ab bis auf Platz 10.

Drei Meisterschaften in den Jahren 1972–1974 und drei Titel als Europameister 1974–1976 brachten den FCB ganz nach vorn und etablierten ihn in der Bundesliga. Die Saison 1977/78 war die schlechteste in seiner Vereinsgeschichte. Die Löwen rutschten nach einem Lizenzentzug in die 3. Bundesliga ab. Nach kurzen Niederlagen gewann der FCB etliche Meisterschaften und nahm zweimal am Endspiel des Europapokals der Landesmeister teil, die er beide verlor.

1994 gelang den Löwen die Rückkehr in die Bundesliga und der FCB feierte seine 13. Meisterschaft. Nach kleinen Achtungserfolgen 1996 konnte der TSV 1860 seinen ersten Derbysieg im November 1999 feiern, erreichte Platz vier in der Abschlusstabelle und qualifizierte sich für die Champions League.

Die Fußball-WM 2006 erforderte den Neubau eines Stadions in München. Doch der Löwen-Erfolg hielt nicht lange an. Bereits im Oktober 2001 verlor die Mannschaft und bekundete die Entlassung des Trainers Werner Lorant. Die Bayern gewannen in diesem Jahr die Champions League, den Weltpokal und die dritte Meisterschaft – den Triple. Als der TSV 1860 2004 abstieg, entschied der FCB alle Derbys für sich.

2005 zogen beide Vereine in die neuerbaute Allianz-Arena. Das erste Arena-Derby gewannen die Löwen. Finanzielle Probleme zwangen den Verein 2006 jedoch dazu, seine Stadion-Beteiligung an den FCB zu verkaufen.

Trotz Finanzspritzen blieb der TSV 1860 zweitklassig. Von Seiten des Investors wurde der Neubau eines Stadions für die Löwen in München/Riem angekündigt. Der schuldenfreie Bau ermöglichte dem Verein große finanzielle Spielräume. Er schaffte 2010 erneut das Finale der Champions League und stets gelang seit der Saison 2011/12 der Absprung ins Halbfinale. Sogar der Titelgewinn gegen Borussia Dortmund konnte 2013 eingefahren werden. Ebenso das Triple und die Klub-WM. Drei Jahre später gelangen zum ersten Mal vier deutsche Meisterschaften in Folge.